Die Standardtherapie des Bauchaortenaneurysma ist heutzutage die Stentbehandlung. Bei dieser minimal-invasiven Behandlungsform werden Stentprothesen in die Bauchschlagader eingebracht. Dadurch fliesst das Blut nur noch innerhalb der Stentprothesen und nicht mehr im Bauchaortenaneurysma. Die Blutdruckbelastung auf die erkrankte Gefäßwand des Bauchaortenaneurysma fällt dadurch weg.
Nicht jedes Bauchaortenaneurysma ist für das Einsetzen einer Standard-Stentprothese geeignet. Wenn der Gefäßabschnitt zwischen den Nierenarterien und dem Bauchaortenaneurysma ebenfalls nicht gesund ist, dann sprechen wir von einem juxtarenalen Bauchaortenaneurysma. In diesen Fällen kommt als Katheterbehandlung das Einsetzten von sog. fenestrierten Aortenprothesen zur Anwendung. Diese Stentprothesen werden fenestriert genannt, da für die Nierenarterien Öffnungen (Fenestierung) in die Stentprothese konstruiert werden. Diese Fenestrierungen müssen millimetergenau liegen, da sonst Probleme bei der Implantation oder im späteren Verlauf resultieren. Es wird zwischen 2fach, 3fach und 4fach fenestrierten Aortenprothesen unterschieden.
Die Stentprozedur mit einer fenestrierten Aortenprothese wird international als FEVAR bezeichnet, d.h. fenestrierte EVAR (Endovaskuläre Aneurysma Reparatur).
Die Planung einer fenestrierten Aortenprothese ist aufwendig und beihaltet die millimetergenaue Analyse der CT-Bilder. Anhand der Planungsskizze erfolgt dann die handgefertigte Produktion der fenestrierten Aortenprothese. Dies nimmt mehrere Wochen in Anspruch.
Die gefäßchirurgische Operation zum Einsetzen der fenestrierten Stentprothese erfolgt über die Leistenarterien und erfordert eine gute Qualität der Bildgebung, um in die kleinen Öffnungen zusätzliche Stentprothesen für die Oberbaucharterien (Truncus coeliacus, Arteria mesenterica superior, Nierenarterien) einsetzen zu können.