Nussknacker-Syndrom

Nussknacker-Syndrom

Was ist das Nußknacker-Syndrom?

Das Nußknacker-Syndrom bezeichnet eine Einengung der linken Nierenvene zwischen der großen Bauchschlagader = Aorta abdominalis und der lebenswichtigen Oberbaucharterie A. mesenterica superior (in der CT gut sichtbar, siehe Abb. rechts). Diese Einklemmung der linken Nierenvene kann aber auch im weiteren Verlauf zur unteren Hohlvene (V. Cava inferior) liegen, und dort spielt dann häufig eine Lordose (Krümmung der Wirbelsäule) eine Rolle.


Erst wenn diese anatomische Enge klinische Beschwerden macht, sprechen wir tatsächlich vom Nußknacker-Syndrom. Ohne zugehörige Symptome liegt dagegen ein Nußknacker-Phänomen. Typische Symptome des Nußknacker-Synddroms sehen Sie in der Info-Box weiter unten.


Eine Indikation zur Behandlung des Nußknacker-Syndrom besteht nur bei klinischen Symptomen, die zur Einengung der linken Nierenvene passen und wenn keine anderen Erkrankungen für die Beschwerden verantwortlich gemacht werden können.


Die funktionelle Bedeutung des Nußknacker-Syndroms kann sehr gut in der farbkodierten Duplexsonografie (FKDS) ermittelt werden. Neben der Einengung sind Umgehungskreisläufe z.B. über die Eierstockvene (V. ovarica) bei der Frau zu sehen.


Zusätzlich kann eine invasive Druckmessung stattfinden im Rahmen einer Katheterdiagnostik über die Leistenvene (Abb. rechts zeigt den Katheter in der linken Nierenvene).


Symptome des Nußknacker-Syndrom

  • Schmerzen (v.a. linke Flanke, Unterbauch, Genitale)
  • Pathologischer Urinbefund (Blut, Protein)

CT Abdomen mit Nachweis einer Einengung der linken Nierenvene (Vena renalis sinistra)

Nussknacker-Syndrom CT

Druckmessung durch Katheter innerhalb der V. renalis Sinatra

Nussknacker-Syndrom invasive Druckmessung

Die Behandlungsverfahren sind rechts in der Infobox aufgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine Behandlung nur dann als erfolgreich gewertet werden kann, wenn die Stauung der Nierenvene und die assoziierten Symptome dauerhaft beseitigt werden. Insofern bleibt abzuwarten, ob die Katheterbehandlung, bei der typischerweise ein Stent in die linke Nierenvene eingebracht wird, tatsächlich langfristig hält. Dies vor dem Hintergrund, dass der „Nussknacker“ dabei weiter vorhanden ist, lediglich die „Nuß“, gemeint ist hier die Nierenvene, robuster ist, da der Stent die Nierenvenenwand aufhält.

Behandlungsverfahren des Nussknacker-Syndrom

  • Umleitungsoperation der A. mesenterica superior
  • Umleitungoperation der linken Nierenvene (Transposition)
  • Stentbehandlung innerhalb der Verengung der linken Nierenvene

Gefäßchirurgie des Nussknacker-Snydrom: Umleitung der linken Ovarialvene

Nußknacker-Syndrom Transposition der V. ovarica

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