Die Infektion einer Gefäßprothese (meist am Bein) stellt eine bedrohliche Komplikation dar, denn durch den Infekt der Gefäßprothese kann es zur Blutvergiftung (Sepsis) kommen. Ein weiteres Risiko stellt die Blutung dar, denn der Infekt kann auch die Nahtstelle der infizierten Gefäßprothese betreffen.
Grundsatz in der Therapie der Infektion einer Gefäßprothese stellt die gefäßchirurgische Entfernung des infizierten Bypass dar. Ob dabei die gesamte infizierte Gefäßprothese ausgebaut werden muss, oder ein teilweiser Ausbau ausreicht, hängt vom Ausmaß der Infektion der Gefäßprothese ab.
Bevor die aufwendige Operation zum Ausbau der infizierten Gefäßprothese stattfindet, muss noch die Durchblutungssituation des Beins kontrolliert werden. Sollte die infizierte Gefäßprothese noch einen Blutfluss haben, dann sollte die erneute Bypassversorgung des Beins bedacht werden. Die erneute Bypassversorgung erfolgt dann möglichst mit eigenem Gewebe (oberflächliche oder tiefe Vene), mit einer silberbeschichteten Gefäßprothese oder mit einer biologischen Gefäßprothese. Zusätzlich führen wir meist eine biologische Deckung durch (Muskeltransfer, bevorzugt M. gracilis), gefolgt von einer offenen Wundbehandlung unter Verwendung der Vakuumschwamm-Therapie.