Dunbar-Syndrom

Einengungssyndrom Dunbar-Syndrom

Einengungssyndrom des Truncus coeliacus

Das Dunbar-Syndrom entsteht, wenn die Oberbaucharterie (Truncus coeliacus), die zur Leber und Milz zieht, am Abgangsbereich durch Bänder (Ligamentum arcuatum) und entzündliches Gewebe (Plexus coeliacus = Nervengeflecht ) eingeengt wird. Diese Kompression auf die Arterie kann zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen. Eine operative Therapie ist sinnvoll bei hohem Leidensdruck und Ausschluss anderer Oberbaucherkrankungen.

Kompressionssyndrom von Gefäßen

Derartige Einengungs- oder Kompressionsyndrome kommen auch an anderer Stelle vor, z.B. im Bereich der Nierenarterie mit Folge eines erhöhten Blutdrucks (renales Entrapment).

Lesen Sie dazu auch folgenden Beitrag aus meiner früheren Arbeitsstätte:

Kleine Schritte – große Wirkung

Symptome des Dunbar-Syndroms

Das Dunbar-Syndrom verursacht Symptome, die auch bei anderen Erkrankungen vorkommen können. Daher ist die Diagnose-Stellung nicht einfach und sollte von einem erfahrenen Gefäßmediziner gestellt werden. Erst wenn wichtige Differentialdiagnosen für die Auslösung der Symptome ausgeschlossen wurden, kann es sinnvoll sein, eine operative Behandlung des Dunbar-Syndroms durchzuführen. Der alleinige Nachweis einer Engstellung im Bereich des Truncus coeliacus ohne Symptome hat hingegen keinen Krankheitswert.

Differentialdiagnosen

Ganz wichtig ist daher der sorgfältige Ausschluss anderer Erkrankungen, die zu ähnlichen Beschwerden führen können. Dies erfolgt durch zusätzliche Diagnostik (u.a. Spiegelung Magen/Darm; Ultraschall vom Bauch; Nahrungsmitteltestung auf Unverträglichkeiten). Ansprechspartner ist hier Ihr Hausarzt bzw. Gastroenterologe.

Diagnostik

Diagnostik der Wahl ist der Gefäßultraschall (FKDS = farbkodierte Duplexsonografie) in In- und Expiration. Charakteristisch ist eine deutliche Flusszunahme im Bereich des Truncus coeliacus in der Ausatmungsphase (Expiration). Vor einer Operation empfehle ich zusätzlich eine Schnittbilddiagnostik, die auch in Funktionsstellung gemacht werden kann. Diese Untersuchung ist einerseits zur Bestätigung der Diagnose hilfreich, viel wichtiger dient sie der weiteren Op-Planung. So können im Oberbauch Gefäßvarianten vorliegen, die hier berücksichtigt werden müssen.

Computertomografie

In der Computertomografie ist die Verengung des Truncus coeliacus gut zu sehen:

Laparoskopische Operation

Wenn andere Erkrankungen als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen wurden, ist die Indikation zur operativen Behandlung des Dunbar-Syndrom grundsätzlich gegeben. Die Operation kann laparokopisch (minimal-invasiv) oder offen-operativ erfolgen. Welcher operative Weg sinnvoller ist, hängt dabei von vielen Faktoren ab und wird individuell entschieden.

Symptome des Dunbar-Syndroms:

  • Oberbauchschmerzen (nahrungsabhängig, lageabhängig, …)
  • Gewichtsabnahme
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Vegetative Symptome

Differentialdiagnosen

  • Gastritis, Ulcusleiden
  • Refluxkrankheit
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Dickdarmerkrankungen
  • und weitere

Diagnostik des Dunbar-Syndroms

  • Gefäßultraschall (FKDS in In- und Exporation)
  • Schnittbilduntersuchung (MRA)
  • Umfeldiagnostik (u.a. Magenspiegelung, Darmspiegelung)
Dunbar-Syndrom Laparoskopische Durchtrennung des Lig. arcuatum
Dunbar-Syndrom Laparoskopische Durchtrennung des Lig. arcuatum

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