Neuigkeiten in der Gefäßmedizin – hier für Sie zusammengefasst für ausgewählte Gefäßerkrankungen
Das Wissen um Gefäßerkrankungen ist im Fluss. In diesem Beitrag erscheinen regelmäßig aktualisierte und neue Informationen, die für die Behandlung wichtig sind.
AWMF-Leitlinien
Die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) koordiniert die Entwicklung von Leitlinien für Diagnostik und Therapie durch die einzelnen Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.
Aktuelle Leitlinie aller Fachgesellschaften finden Sie hier.
Aktuelle Leitlinien der DGG finden Sie hier.
Bauchaortenaneurysma aktuell
Das Ergebnis der Bauchaortenaneurysma-Behandlung ist besser, wenn regelmäßig der Eingriff stattfindet. Mindestens 30 Operationen pro Jahr sollten es sein.
Die Stentbehandlung des Bauchaortenaneurysma führt auch im Langzeitverlauf nicht zu schlechteren Ergebnissen als die operative Versorgung (OVER-Studie NEJM 2019).
pAVK aktuell
Kombination aus Rivaroxaban 2×2.5mg + ASS 1x100mg bei symptomatischer pAVK ist seit Ende 2018 für die medikamentöse Behandlung zugelassen. COMPASS-Studie und VOYAGER-PAD-Studie belegen Vorteile der Kombinationstherapie, aber die Kontraindikationen zur zusätzlichen Rivaroxaban-Gabe müssen beachtet werden (CAVE erhöhe Blutungsrate).
Die pAVK (periphere arterielle Verschlußkrankheit) gehört zu den Erkrankungen mit sehr hohem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Beininfarkt). Daher wird jedem symptomatischen pAVK-Patient eine Senkung des LDL-Cholesterins auf unter 55mg/dl (unter 1,4 mmol/L) empfohlen. Eine vorsichtige Dosierung der Statine ist in dieser Patientengruppe nicht angezeigt, sondern eine primär maximale Statindosis, evtl. gleich zusätzlich mit Ezetimib, bei Nichtansprechen sollten PCSK9-Hemmer zur Anwendung kommen. Bei asymptomatischer pAVK gelten die bisherigen Empfehlungen: Leitlinie zur Behandlung von Cholesterinerhöhung (2019)
Diabetisches Fußsyndrom aktuell
Patientinnen und Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom können sich eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung einholen, wenn eine Beinamputation droht. Sehen Sie dazu die Pressemitteilung und das Patientenmerkblatt des Gemeinsamen Bundesausschluß (GBA). Suche eines zugelassenen Arztes für Zweitmeinung in baldiger Zukunft möglich.
Phlebothrombose aktuell
- Tumorassoziierte Phlebothrombose kann auch mit NOAK (Rivaroxaban, Edoxaban) behandelt werden, wenn die Blutungsgefahr niedrig ist und keine Arzneimittel-Interaktionen bestehen (SELECT-D Studie, HOKUSAI-Studie). Bei hohem Blutungsrisiko wird niermolekulares Heparin empfohlen.