Die Aortendissektion ist der häufigste Notfall im Bereich der großen Schlagader ( Aorta ). Es kommt dabei zu einem Einriss der inneren Gefäßwand (Intima) mit Blutstrom in der Wand, welcher sich normalerweise wieder zurück in das Gefäßinnere durchwühlt. Die Typ-B-Dissektion , bei der der Einriß fern der aufsteigenden Brustschlagader (Aorta ascendens) entsteht, macht ca. 30 % aller Aortendissektion aus. Bezogen auf Deutschland liegt die Inzidenz bei ca. 2 Fällen auf 100.000 Einwohner.
Risikofaktoren für die Typ-B-Dissektion sind:
- Bluthochdruck
- Erkrankungen der großen Schlagader (IMH, PAU, bikuspidale Aortenklappe, Coarctatio, Aortenisthmusstenose, Aortenaneurysma)
- Angeborene oder erworbene Bindegewebserkrankungen
Marfan-, Ehlers-Danlos-, Turner-Syndrom, Vaskulitiden) - Verletzungen durch Katheterbehandlung oder Operation, durch Autounfall
Während die Typ-A-Dissektion (die Aorta aszendens ist mitbetroffen) üblicherweise eine notfällige herzchirurgische Operation erfordert, wird die Typ-B-Dissektion nur bei Auftreten von Komplikationen invasiv behandelt.
Zu den Komplikationen gehören:
- drohende oder vorhandene Ruptur
- Malperfusions-Syndrom<
- Aneurysmaausbildung
- Morphologische Aspekte, die für einen komplizierten Verlauf sprechen
Heutzutage stellt die Katheterbehandlung das Verfahren der Wahl da, sollte eine komplizierte Typ-B Dissektion vorliegen.
Trotz moderner Therapieverfahren ist die Krankenhaussterblichkeit hoch mit fast 20%.
Nur die rechtzeitige Diagnosestellung und Therapie kann Leben retten. Dazu gehört in vielen Fällen auch die vorbereitende Bypass-Umleitung der Halsarterien, um eine günstige „Landungszone“ für den Stenograft zu schaffen:
aortendissektion-hybrideingriff im aortenbogen