Beinschmerz

Beinschmerz

Beinschmerzen haben unterschiedliche Ursachen

Beinschmerzen kommen als Symptom häufig vor und betreffen nach einer Gesundheitsumfrage des Robert-Koch Institut aus dem Jahre 1998 ca. 20% der Bevölkerung (Schmerzdauer mehr als 7 Tage). Nicht jeder Beinschmerz ist gefährlich, kann jedoch zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Häufig liegt die Ursache in einer Arthrose (Gelenkverschleiß) oder einem Prolaps (Bandscheibenvorfall).

Seltener, aber durchaus gefährlicher, sind gefäßbedingte Ursachen wie ein akuter arterieller Verschluß, eine chronische arterielle Verschlußkrankheit (pAVK)  und die Gerinnselbildung in den Beinvenen (im Volksmund als Thrombose bezeichnet) mit der Gefahr einer Lungenembolie.

Entscheidend ist daher die Unterscheidung der Beinschmerz-Ursache, um einerseits Gefahren abzuwenden, andererseits die richtige Therapie beginnen zu können.


Beinschmerz-Haeufigkeit
Beinschmerz-Haeufigkeit

Ursachen von Beinschmerzen:

  1. Gefäßerkrankung
  2. Nervenerkrankung
  3. Orthopädische Erkrankung
  4. Infektion
Beinschmerz-Ursachen
Beinschmerz-Ursachen

Arten von Gefäßerkrankungen:

  1. Arterielle Erkrankung
  2. Venöse Erkrankung
  3. Lymphatische Erkrankung

Da die Symptome der einzelnen Erkrankungen sich überlagern können, ist häufig eine fachärztliche Untersuchung bei Beinschmerz nötig, die über die hausärztliche Versorgung hinaus geht. Ansprechpartner sind hier Gefäßmediziner.

Beinschmerz-gefaessbedingt
Beinschmerz-gefaessbedingt

Arteriell bedingter Beinschmerz

Der arteriell bedingte Beinschmerz ensteht durch eine relative Unterversorgung der Muskulatur und des Gewebes mit sauerstoff- und nährreichem Blut. Daher kommt es in der Anfangsphase meist nur unter Belastung zum Schmerz. Je nach Ort der arteriellen Durchblutungsstörung kann der Schmerz zuerst in der Wade oder im Oberschenkel verspürt werden. Ein arterieller Beinschmerz bessert sich nicht durch Hochlagerung des Beins, im Gegenteil, er wird noch verstärkt. Diese Charakterisierung ist wichtig zur Unterscheidung vom venös bedingten Beinschmerz, der sich in der Regel durch Hochlagerung des Beins bessert.

Kommt es beim Gehen zum Beinschmerz und ist die Arterienerkrankung dafür verantwortlich, spricht der Gefäßmediziner von der Schaufensterkrankheit oder pAVK (peripher arterielle Verschlußkrankheit). Diese auch als Claudicatio intermittens beschriebene Störung der Beindurchblutung bessert sich typischerweise durch eine Ruhepause. Daher auch der Begriff „Schaufensterkrankheit“.

Ein arteriell bedingter Beinschmerz kann auch plötzlich auftreten, wenn es zum akuten arteriellen Verschluß kommt. Dies ist meist Folge einer Verschleppung von Gerinnseln (Thromben) im arteriellen Blutsystem. Dies wird auch als arterielle Embolie bezeichnet. Dabei ist sehr häufig ein erkranktes Herz die Ursache, denn im Herzen können sich bei zum Beispiel Herzrhytmusstörungen Gerinnel bilden, die dann ohne Vorwarnung mit dem arteriellen Blutstrom verschleppt werden. Eine andere Ursache für eine arterielle Embolie in die Beinarterien ist das Bauchaortenaneurysma, eine krankhafte Erweiterung der Gefäßwand im Bereich der Bauchschlagader. Gemeinsam ist bei allen akuten Arterienverschlüssen die Einteilung in das Stadium I-III nach Rutherford. Während im Stadium I (ohne sensible und/oder motorische Ausfälle) zunächst konservativ behandelt werden kann (Heparingabe, Schmerzmittelgabe), erfordert das Stadium II/III eine umgehende meist gefäßchirurgische Behandlung.

Venös bedingter Beinschmerz

Der venöse Beinschmerz dagegen wird verursacht durch Blutstau im Bein, denn es liegt hier eine Abflußstörung des sauerstoffarmen Bluts zum Herzen vor, sei es durch ein Krampfaderleiden (Varikosis) oder nach erlittener tiefer Beinvenenthrombose (Phlebothrombose). Durch die venöse Stauung kann es zur Beinschwellung kommen. Hochlagerung des Beins hilft meist.

Nervenbedingter Beinschmerz

Der nervenbedingte Beinschmerz wird häufig als Brennen oder elektrisierend wahrgenommen und strahlt aus, häufig vom Rücken über das Gesäß bis ins Bein. Charakteristisch ist die Abhängigkeit von der Position, die der Betroffene einnimmt. Die Belastung durch Gehen führt in der Regel nicht zur weiteren Schmerzverstärkung, und die Ruhepause nach dem Gehen bewirkt meist keine Besserung (Abgrenzung zum arteriellen Schmerz). Häufige Erkrankung, die zum nervenbedingten Beinschmerz führt, ist der Bandscheibenvorfall, der meist einseitig auftritt. Eine andere Erkrankung ist die Enge im Spinalkanal, dem Raum, wo sich das Rückenmark befindet, auch Claudicatio spinalis genannt. Linderung hier ist zum Beispiel das Abstützen beim Sitzen und auch beim Fahrradfahren.

Orthopädisch bedingter Beinschmerz

Der orthopädische Beinschmerz entsteht durch Erkrankung des Bewegungsapparats, z.B. bei Gelenkverschleiß (Arthrose). Bei dem Arthrose-Schmerz wird häufig berichtet, dass der anfängliche Schmerz beim Gehen allmählich verschwindet („Einlaufen“).

Beinschmerz-Symptome
Beinschmerz-Symptome

Gefäßabklärung im Humboldt-Krankenhaus/ Gefäßzentrum Berlin Nord:

Zur Abklärung, ob bei Ihnen eine Gefäßerkrankung vorliegt, können Sie ins MVZ Gefäßsprechstunde am Humboldt-Krankenhaus in Berlin-Reinickendorf kommen. Um einen Termin zu erhalten, nutzen Sie bitte die Online-Terminbuchung oder Sie rufen uns einfach an. In besonders dringenden Fällen können Sie mir gerne auch eine Email schreiben.

Eine weitere Möglichkeit zur Gefäßdiagnostik finden Sie im Medicenter in Spandau.


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