Bauchaortenaneurysma mit einem konischen Hals infrarenal

Bauchaortenaneurysma

Bauchaortenaneurysma – Gefäßchirurgie Berlin

Ich darf Sie herzlich auf meiner Homepage begrüssen. Ich bin spezialisiert auf die Behandlung des Bauchaortenaneurysma (Erweiterung der großen Hauptschlagader im Bauchraum).

Schnelle Information zum Thema

Das Bauchaortenaneurysms ist eine meist symptomlose Erweiterung der Hauptschlagader im Bauchraum. Ohne Vorboten kann sie spontan platzen (sog. Ruptur). Dadurch entsteht eine lebensgefährliche Situation, die eine sofortige Gefäßoperation erforderlich macht. Trotz moderner Behandlungsmöglichkeiten ist die Überlebenschance bei diesem Notfall aber gering mit unter 20%.

In einer Ärzteumfrage des «Tagesspiegel» für die Kliniken Berlin 2020/2021 gehört das Vivantes-Humboldt-Klinikum zu den am häufigsten empfohlenen Kliniken. Diese „BESTE EMPFEHLUNG für die OP bei einer Aussackung der Bauchaorta“ freut uns sehr und wir bedanken uns bei den Berliner Ärzt*innen für diese sehr gute Beurteilung.

Warum ist das Bauchaortenaneurysma gefährlich?

Das Bauchaortenaneurysma birgt in Abhängigkeit vom maximalen Durchmesser der Gefäßausweitung ein unterschiedlich hohes Risiko für die Ruptur (Zerreißen der Wand). Während kleine Bauchaortenaneurysma unter 5-5.5cm meist kontrolliert werden können, empfehlen wir ab 5-5.5cm die invasive Therapie des Bauchaortenaneurysma.

Sie sehen in der nächsten Abbildung das jährliche Risiko für Ruptur des Bauchaortenaneurysma in Abhängigkeit vom maximalen Durchmesser des Bauchaortenaneurysma. Inzwischen ist bekannt, dass die Ruptur-Häufigkeit abgenommen hat. Dies hängt zusammen mit der Verbesserung der medikamentösen Behandlung, v.a. aber durch den abnehmenden Nikotinkonsum.

Ruptur-Risiko eines Bauchaortenaneurysma
Ruptur-Risiko eines Bauchaortenaneurysma

Anmerkung: bei gleichmäßiger Ausweitung im Sinne eines spindelförmigen (fusiformen) Bauchaortenaneurysma, Daten beziehen sich im wesentlichen auf das männliche Geschlecht.

Die rote Kurve zeigt die Häufigkeit der Ruptur eines Bauchaortenaneurysma nach 1 Jahr. Während das Ruptur-Risiko bei einem maximalen Durchmesser von unter 5cm sehr gering ist, kommt es danach zum exponentiellen Anstieg. Daher wird im Allgemeinen ab 5cm Größe die Indikation zur invasiven Behandlung gestellt.

Betrachtet man einen längeren Zeitraum über 5 Jahre, so kommt es auch bei kleinem Bauchaortenaneurysma unter 5cm zu einer Ruptur-Häufigkeit von über 10%. Daher ist bei einem Bauchaortenaneurysma zwischen 4 und 5cm eine regelmäßige Kontrolle notwendig, um den Zeitpunkt der nötigen Behandlung nicht zu verpassen.

Hohe Sterblichkeit

Pro Jahr sterben in Deutschland über 2000 Männer und Frauen an der Ruptur eines Bauchaortenaneurysma. Die hohe Sterblichkeit der Ruptur ergibt sich aus dem hohen Blutverlust, so dass viele Patienten gar nicht mehr eine geeignete Klinik für die Behandlung des Bauchaortenaneurysma erreichen. Selbst diejenigen, die noch in ein Krankenhaus gelangen, haben eine Überlebenswahrscheinlichkeit von nur 50-60%.

In der folgenden Abbildung sehen Sie die Krankenhauszahlen aus Deutschland über einen Zeitraum von 2009 – 2015 (Quelle der Zahlen: Statistisches Bundesamt).

Bauchaortenaneurysma Ruptur
Bauchaortenaneurysma Ruptur

Warum macht die Gefäßerkrankung meist keine Beschwerden?

Das Bauchaortenaneurysma tut nicht weh, weil es sehr langsam, in der Regel über Jahrzehnte allmählich zu dieser Ausweitung kommt. Lediglich ein schnelles Wachstum über Tage bzw. Stunden kann als Schmerz wahrgenommen werden, dies wird dann symptomatisches Bauchaortenaneurysma genannt. Der Riß der Wand (Ruptur) wird ebenfalls als Schmerz empfunden, aber dann ist es schon sehr gefährlich, da es dann zum starken Blutaustritt aus der erkrankten Ader führt.

Es kommt daher darauf an, die Aortenerkrankung rechtzeitig zu entdecken. Nur dann gelingt es uns, eine individuelle auf den Patienten zugeschnitte Behandlung durchzuführen. In der Mehrzahl der Fälle gehen wir dabei minimal-invasiv vor, d.h. wir nutzen modernste Kathetertechniken zur Ausschaltung des Gefäßaussackung.

Risikofaktoren für die Erweiterung der Bauchschlagader?

Bekannte Risikofaktoren sind v.a. Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und eine familiäre Veranlagung. Die Risikofaktoren mit ihrer Gewichtung sehen Sie in der folgenden Abbildung:

Bauchaortenaneurysma Risikofaktoren
Bauchaortenaneurysma Risikofaktoren

Der Risikofaktor Rauchen ist am bedeutendsten, da dieser vom Patienten selbst beeinflusst werden kann. Der Verzicht auf weiteren Nikotinkonsum führt zu einem Rückgang der Gefahr für weiteres Wachstum des Bauchaortenaneurysma. Ebenso führt der Rauchverzicht zu einem geringeren Risiko für das Platzen der erkrankten Bauchschlagader. Insbesondere weibliche Raucher profitieren am meisten von dem Rauchverzicht. Professionelle Hilfe beim Aufhören gibt es u.a. im Internet.

Was kann der Betroffene dagegen tun?

Rauchverzicht, Optimierung des Bluthochdrucks und der Blutfette sind die ersten Maßnahmen, die sinnvoll sind. Dies führt im besten Fall zu einer Verlangsamung der Wachstumsgeschwindigkeit des Bauchaortenaneurysma, und gleichzeitig hat es positive Einflüsse auf die Herz-Kreislauffunktion und die Belastbarkeit des Organismus.

Behandlungsformen

    1. Konservative Behandlung (Behandlung der Risikofaktoren, Verordnung von ASS und Statin)
    2. Stent-Behandlung (EVAR = endovaskuläre Aneurysma-Reparatur)
    3. Gefäßchirurgische Operation (OAR = offene Aneurysma-Reparatur)

In der von mir persönlich durchgeführten Spezialsprechstunde für das Bauchaortenaneurysma werde ich Ihre Fragen beantworten und erklären, welche Behandlungsmöglichkeiten heutzutage angewandt werden.

Geschichtliche Entwicklung

Während wir in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bevorzugt die offene Gefäßoperation wählten, können wir heutzutage in 80-90%eine Kathetertechnik für die Behandlung des Bauchaortenaneurysma anwenden. Dabei werden sogenannte Stentprothesen über die Leistenarterie in den Körper eingebracht. Die Ausschaltung des Bauchaortenaneurysma erfolgt durch eine „Schienung“ des Blutstroms, so dass der Blutdruck nicht mehr auf die kranke Gefäßwand wirken kann (siehe folgende Abbildung).


Das Bauchaortenaneurysma ist in der Regel die Folge einer seit vielen Jahren bestehenden Arteriosklerose (Verkalkung der Arterien) auf dem Boden von typischen Risikofaktoren (Bluthochdruck, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, erbliche Faktoren). Die gefährlichste Komplikation des Bauchaortenaneurysma ist das Platzen (Ruptur) der erkrankten Gefäßwand mit starkem Blutverlust. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist in dieser Situation gering mit 20% und nur möglich bei einer zeitnahen Operation. Das Risiko der Ruptur wird im wesentlichen beeinflusst durch den Durchmesser des Bauchaortenaneurysma.

Eine vorsorgliche Behandlung wird daher empfohlen ab 4,5cm bei der Frau bzw 5cm beim Mann. Neben der Größe des Bauchaortenaneurysma spielt auch die Morphologie  und die Wachstumsgeschwindigkeit des Bauchaortenaneurysma eine Rolle.

Es gibt 2 Operationsverfahren:

  • Offene Gefäßoperation (Rohrprothese oder Y-Prothese)
  • Katheterbehandlung durch Einsetzen von sog. Stentgrafts (ummantelte Stents).

    Bauchaortenaneurysma Gefäßoperation offen

    Bauchaortenaneurysma Stentgraft
    Bauchaortenaneurysma Stentgraft

    Quelle der beiden Bilder: gesundheitsinformation.de

Die Katheterbehandlung wird international als EVAR (endovaskuläre Aneurysma-Reparatur) bezeichnet und stellt weltweit inzwischen das Standardverfahren dar. Im Gefäßzentrum Berlin Nord des Humboldt-Krankenhaus sind wir spezialisiert auf die Behandlung von Aortenerkrankungen und können in bis über 90% der Fälle eine Katheterbehandlung und damit eine sehr schonende Behandlung anbieten.

Nach der Katheterbehandlung durch EVAR ist eine lebenslange Nachkontrolle nötig, denn das Bauchaorteneneurysma ist nach dieser Behandlung weiterhin im Körper des Patienten. Die Nachkontrollen erfolgen bei uns im wesentlichen durch den abdominellen Ultraschall, ggf. unter Gabe eines Kontrastmittel

Beratung zum Bauchaortenaneurysm in der Aortensprechstunde von Prof. Dr. C. Bünger

Ob bei Ihnen die Notwendigkeit zur Behandlung besteht oder eine Überwachung des Bauchaortenaneurysma sinnvoller ist, können wir in einem individuellen Gespräch und nach fachspezifischer Untersuchung feststellen. Dazu gehört meist die Durchführung einer kontrastmittelverstärkten CT-Untersuchung . Sollte diese CT-Untersuchung bei Ihnen bereits durchgeführt worden sein, bitten wir Sie, die CD der CT-Untersuchung zur Beratung mitzunehmen. Dann können wir gemeinsam Ihre CT-Untersuchung analysieren und einen Behandlungsplan entwickeln.

In der Menüleiste finden Sie das Thema Bauchaortenaneurysma, welches Sie auswählen können für weitere Informationen zur Behandlung im Gefäßzentrum Berlin NORD des Humboldt-Krankenhaus.

Ich freue mich, Sie in meiner Spezialsprechstunde für Bauchaortenaneurysma beraten zu dürfen. Sollten Sie zuvor noch dringende Fragen zu Ihrem Termin oder Ihrer Erkrankung haben, senden Sie bitte eine Nachricht an folgende Email: carsten.buenger@vivantes.de

Aortenerkrankungen-Sprechstunde:

Prof. Dr. C. Bünger

Ich bedanke mich für Ihr Interesse,

Ihr Prof. Dr. C. Bünger

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